Simio - Studio für Körpercoaching
Veröffentlichung in „Natur und Heilen“
2034
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Veröffentlichung in „Natur und Heilen“

Körperliches und seelisches Wohlbefinden durch bewusste Neuausrichtung des Körpers

Oftmals liegen hartnäckigen Verspannungen und Schmerzen alte Gewohnheiten zugrunde. Frühe Prägungen und unser Lebensstil schlagen sich nieder und nehmen unserer Bewegung die nötige Effizienz und Leichtigkeit. Und genau hier setzt die Alexander-Technik an: Sie orientiert sich nicht nur an den Beschwerden, sondern erkundet vor allem auch ihre Ursachen und bringt so dem Körper sein natürliches Gleichgewicht zurück. Das zentrale Motto dabei ist: Der Körper ist sehr gut imstande, sich selbst zu organisieren – wenn man ihn nur lässt!

Häufig wird die Alexander-Technik als eine Art Entspannungsmethode dargestellt, die zu einem besseren Umgang mit Stress führt und bei Rückenschmerzen helfen soll. Das stimmt zwar, doch geht die Technik weit darüber hinaus – bzw. bis weit davor zurück. Wie kaum eine andere Methode der Körperarbeit setzt sie nicht nur bei den Symptomen selbst an, sondern forscht vor allem nach deren Ursachen. Sie versucht nicht, einen Schmerz zu bekämpfen, sondern befragt den Körper nach seinen Gewohnheiten, die zu diesen Schmerzen geführt haben. Die Gewohnheiten zeigen sich darin, wie wir sitzen, stehen, liegen und wie wir gehen, wie wir unseren Beruf ausüben und wie wir miteinander umgehen. In Bewegungen und Handlungen drücken sich körperliche Routinen aus, aber auch Ängste und Traumata. Das heißt, dass in jeder Aktivität körperliche und seelische Vorgänge zusammenwirken und sich wechselseitig beeinflussen.

Mit einem ganzheitlichen Ansatz geht die Alexander-Technik diesem komplexen Ursachengeflecht für Beschwerden nach. Sie vereint dabei Einflüsse aus dem Embodiment – eine neue Theorie aus den Kognitionswissenschaften, die davon ausgeht, dass unser Bewusstsein sich im Körper in jeder Zelle niederschlägt –, aus der Biomechanik und Neurologie, Psychologie und Achtsamkeitslehre. In Einzelsessions wie auch im gemeinsamen Gruppenunterricht wird ein Bewusstsein dafür entwickelt, was man während der einfachsten Handlungen im Alltag eigentlich tut.

den ganzen Artikel stelle ich ab November zur Verfügung, zur Zeit kann man ihn online bei der Zeitschrift „Natur und Heilen“ erhalten
hier der link:
https://www.naturundheilen.de/wissensschatz/artikel/die-alexander-technik/

Augen Training

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Einige Übungen zum Ausprobieren

  • Einladung zum Beobachten
    Während Sie diese Zeitschrift in Ihren Händen halten, fragen Sie sich bewusst, was Sie dabei tun. Ziehen Sie Ihre Schultern hoch, oder sind sie entspannt? Halten Ihre Hände die Zeitschrift fest, oder sind sie locker? Ist Ihr Atem flach oder tief? Wie geht es Ihrem Nacken? Ist er entspannt oder angespannt? Ändern Sie nichts, versuchen Sie nur, bei der Beobachtung zu bleiben.
  • Innehalten üben
    Bevor Sie das nächste Mal zum klingelnden Telefon gehen, warten Sie 2 Sekunden. Das mag zunächst schwerer fallen, als es klingt. Beobachten Sie Ihre körperlichen und mentalen Reaktionen, die auf das Klingeln entstehen. Was geschieht in Ihrem Nacken? Was macht Ihr Atem?
  • Die natürliche Position des Kopfes finden
    Stellen Sie sich mit dem Rücken an eine Wand und berühren Sie diese mit der ganzen Länge, das Becken eingeschlossen. Die Füße stellen Sie etwa 10 bis 20 cm von der Wand entfernt auf den Boden. Wohin will der Kopf? Lehnen Sie ihn ebenfalls an die Wand und beobachten Sie, was passiert. Verengt sich der Nacken, oder weitet er sich? Von hier an fangen Sie an zu spielen, und lassen Sie den Kopf seine natürliche Position finden: Möglicherweise ist das weiter vorn, als Sie dachten. Sein Schwerpunkt liegt etwa dort, wo die Oberkieferknochen beginnen. Wenn Ihnen diese Verhältnisse bewusst werden, müssen Sie den Kopf weniger nach hinten halten und können ihn besser balancieren.
  • Die Augen wandern lassen
    Bewegen Sie Ihren Kopf nach rechts und links, so wie Sie es normalerweise tun. Dann wiederholen Sie die Bewegung und beobachten die Qualität in Ihrem Hals (angestrengt, leicht, mühelos). Nun lassen Sie die Augen langsam nach rechts und links wandern, der Kopf folgt. Die Augen führen die Bewegung. Der Kopf folgt nur so weit, wie es sich gut anfühlt im Hals. Wie fühlen sich Hals und Nacken jetzt an? Leichter? Angestrengter? Wiederholen Sie die Bewegung, und beobachten Sie Ihre Augen dabei: Können sie sich auf ein langsames Wandern einlassen? Starren oder springen sie? Bemerken Sie ihre Aktivität und laden Sie sie ein, langsam zu wandern. Welchen Effekt hat die Übung auf Sie?

Durch ihre Ausrichtung auf das Erkennen und Verändern von Gewohnheiten handelt es sich bei der Alexander-Technik um eine pädagogische Methode. Das neu entwickelte Bewusstsein schreibt sich in die neuronale Struktur ein und verändert die Funktion des Körpers nachhaltig. Einmal erlernt, lassen sich die Prinzipien der Methode auf sämtliche Bereiche des Lebens anwenden – und dadurch gewinnen auch ganz alltägliche Aktivitäten wieder an mehr Leichtigkeit, Präsenz und Dynamik.

Maike Koch